Die deutsche Chemieindustrie steht derzeit vor erheblichen Herausforderungen. Die Gesamtproduktion ist seit 2021 um 23% gesunken und die Investitionspläne für 2023/2024 wurden von 40% der Chemieproduzenten reduziert. Hinzu kommen globale Überkapazitäten, die zu Preisdruck führen, und ein im internationalen Vergleich hohes Kostenniveau für Produktionsfaktoren – Bürokratie und Regulierung wirken zusätzlich belastend.
Strategische Neuausrichtung und operative Exzellenz
Trotz dieser widrigen Umstände darf der Chemiestandort Deutschland nicht abgeschrieben werden. Vielmehr erfordert die Situation ein grundlegendes Nachdenken über mögliche Wege zur Stärkung und Transformation der Branche: Die chemische Industrie steht vor der Notwendigkeit, ihre strategische Ausrichtung mit dem Ziel operativer Exzellenz neu zu justieren. Dazu gehören der Ausbau individueller Standortstärken und die Integration in regionale Wertschöpfungsketten genauso wie die verstärkte Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand. Alle Maßnahmen müssen darauf abzielen, die Attraktivität des Standorts zu erhöhen.
Innovation durch sechs Grundprinzipien
Ein erfolgreiches Standortkonzept basiert auf sechs Grundprinzipien: Kosteneffizienz, Nachhaltigkeit, Flexibilität, Smartness, Kollaboration und Digitalisierung. Diese Elemente bilden den Rahmen für die Transformation der lokalen Chemieindustrie, indem sie auf effiziente Produktionsprozesse, umweltfreundliche Technologien, flexible Angebotsstrukturen und eine starke Vernetzung setzen.